Gute Chancen im Gesundheitswesen
"Viele geflüchtete Frauen bringen Interesse, Engagement und Potenzial mit. Es ist wichtig, dass wir diese Gruppe erschließen", so Paul Cahoj, Sprachförderer und pädagogischer Mitarbeiter im Projekt Anpassungsqualifizierung für Gesundheitsberufe (APQ) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Doris Thömen-Suhr, Leitung der APO, sagte daher der Anfrage von Hülya Eralp, KWB-Referentin und Mitarbeiterin im Unternehmensservice W.I.R., gerne zu, interessierte Frauen mit Fluchtgeschichte einzuladen, um ihnen mögliche Karriereperspektiven sowie Optionen der Berufsförderungen und -anerkennung im UKE vorzustellen. Die Betriebserkundung sowie Präsentation der Projekte zur konkreten beruflichen Integration und Akkulturation von Migranten/-innen entwickelten sich zu einem für beide Seiten fruchtbaren Austausch in positiver Atmosphäre mit spannenden Erkenntnissen.
Fruchtbarer Austausch durch gute Vorbereitung
In einem Workshop bereitete Hülya Eralp die Frauen auf den Besuch im UKE vor, damit sie ihn optimal für ihr berufliches Vorankommen nutzen konnten: "Wir haben die Erwartungen des Unternehmens vermittelt, die beruflichen Ziele der Teilnehmerinnen herausgearbeitet, Fragen an das Unternehmen dokumentiert und natürlich auch den Erfahrungsaustausch unter den Frauen gefördert", berichtet Eralp (rechts im Bild). Die gute Vorbereitung zahlte sich aus: "Die Teilnehmerinnen haben sehr gute Fragen an mich gestellt, sie waren entspannt und haben sich gut präsentiert", bestätigt Paul Cahoj (links im Bild). "Ich habe interessante, vielfältige Biografien kennengelernt. Die Veranstaltung hat mich in meiner Arbeit der Anpassungsqualifizierung bestärkt."
Gute Chancen auf berufliches Weiterkommen
Teilnehmerinnen in ihrer Zielstrebigkeit bestärkt
Auch die Teilnehmerinnen zeigten sich zufrieden. "Schon durch den Workshop habe ich viel gelernt. Und die Betriebserkundung hat mir Hoffnung gegeben, dass ich meinen Zielberuf der Operationstechnischen Assistentin erreichen kann", sagt die 27-jährige Farahnaz Motemate (Bild links). Sie ist vor zweieinhalb Jahren aus dem Iran gekommen und kämpft um die Anerkennung ihres im Ausland erworbenen Abschlusses.
Weitere Betriebserkundungen in Planung
"Ich freue mich sehr, dass wir die Teilnehmerinnen in ihrem Selbstbewusstsein und ihren Zielen stärken sowie berufliche Perspektiven schaffen konnten", resümiert Hülya Eralp. "Die Zusammenarbeit mit dem UKE hat zudem viel Spaß gemacht. Ich plane bereits weitere Betriebsbesichtigungen mit der Universitätsklinik. Schön, wenn das Unternehmen seine Vorteile sieht und zusätzlich menschlich engagiert ist. Weitere interessierte Unternehmen können sich für ähnliche Kooperationen gerne bei mir melden."
Fotos: ©KWB