12.07.2019

Starke Kooperation für Integration

Dr. Panesar moderierte Polit-Talk

Sportvereine und Migrantenselbstorganisationen als Kooperationspartner: Der SV Groß Borstel und Ossara e. V. zeigten beim multikulturellen Stadtteil-Event wie es gelingen kann, rund 500 Menschen zusammenzubringen, um gemeinsam zu feiern, zu spielen und engagiert über Integration zu diskutieren. Christoph Holstein, Sport-Staatsrat der Behörde für Inneres und Sport lobte die tolle Atmosphäre und bezeichnete die Kooperation als vorbildlich. Den anschließenden Polit-Talk mit dem Staatsrat und weiteren Politikern/-innen moderierte KWB-Referentin Dr. Rita Panesar.

 


Der Ossara e. V. und der SV Groß Borstel luden am 21. und 22. Juni 2019 zu einem unterhaltsamen Wochenende mit multikulturellem Austausch für Groß und Klein ein. Mit der gemeinsamen Vision "Integration durch Sport" arbeiten die beiden Vereine seit einem Jahr eng zusammen. Das Fest veranstalteten sie mit dem Ziel, zum weiteren Zusammenwachsen der Stadt beizutragen und den Austausch zwischen verschiedenen Kulturen zu fördern.

Integrationsarbeit und die Vision für das Zusammenleben in Hamburg sind gesellschaftliche, aber auch politische Themen. Im Politik-Talk diskutierten aktuelle und ehemalige Fraktionsvorsitzende von fünf Parteien aus Hamburg Nord über die Zukunft von Groß Borstel – einem Stadtteil, der in den nächsten Jahren mit etlichen neuen Wohnungen um 45 Prozent wachsen wird. Dorothee Martin (SPD), Dr. Andreas Schott (CDU), Michael Werner-Boelz (Die Grünen), Karin Haas (Die Linke) und Ralf Lindenberg (FDP) stellten ihre Visionen dazu vor. Auch der Sport spiele laut Diskussionsteilnehmern/-innen eine große Rolle dabei. Ihm komme ein erhebliches Integrationspotenzial zu.

Auf die Frage, wie die "weiße Mehrheitsgesellschaft" für gleiche Teilhabechancen sorgen könne – angesichts der Tatsache, dass schwarze Deutsche immer noch auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt zu Fremden gemacht würden – reagierten die Politiker unterschiedlich. Während die Vertreter/-innen von CDU, FDP und Grünen sich von extremistischen Tendenzen und populistischen Äußerungen distanzierten und Dorothee Martin den jüngsten antisemitischen Übergriff auf einen Hamburger Rabbi verurteilte, wies Karin Haas auf diskriminierende Strukturen in den Institutionen hin. Die Kampagne "Wir sind Hamburg, bist Du dabei?!" der öffentlichen Verwaltung habe immerhin schon dazu geführt, dass der Anteil von Auszubildenden mit Migrationshintergrund gesteigert werden konnte.   

 

Ossara e. V. ist eine Hamburger Migrantenselbstorganisation, die durch Beiträge im In- sowie im Ausland zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen und zur gesellschaftlichen Teilhabe beitragen. In Hamburg bietet der Verein beispielsweise Bewerbungshilfe und Hausaufgabenbetreuung an.

 

Foto links: 

v. l. Dr. Rita Panesar, KWB e. V., Georg Schulz (SV Groß Borstel), Staatsrat Christoph Holstein, Nicolas Moumouni (Vorstandsvorsitzender Ossara)

 

Foto rechts:

v. l. Karin Haas (Die Linke), Michael Werner-Boelz (Die Grünen), Dorothee Martin (SPD), Dr. Rita Panesar, KWB e. V., Staatsrat Christoph Holstein, Ralf Lindenberg (FDP), Dr. Andreas Schott (CDU)